Bericht Guzzi-Day 2002

 

Der Guzzi-Day 2002 fand am 28,/29. September 2002 statt.
Seit langem wollte ich mir dieses Treffen einmal anschauen. Zur 80-Jahr-Feier war ich geschäftlich eingespannt ( Wiesnbesuch ), jedoch dieses Jahr hat es geklappt.

Am Freitag musste ich arbeiten und konnte so erst um 19:00 Uhr abfahren. Da ging die Hektik los. Laut Wetterbericht sollte es am Nachmittag aufhören zu regnen. Aber ich hatte nicht bedacht, dass die Vorhersage nicht vom Jörg Kachelmann war. 

Als Weg hatte ich die übliche direkte Route Garmisch-Landeck-St-Moritz gewählt.
So startete ich in Regenmontur. ( sinnigerweise hatte ich meine aktuellen Regenklamotten meinen Sohn auf eine Segeltour mitgegeben ).
Bereits nach 20km an der Autobahnausfahrt Hofolding gabs den ersten Zwischenfall: mein Topcase wollte doch nicht mit und hat sich am Strassenrand schmollend niedergelassen. Gut dass ich merkte, dass die Centauro nicht mehr so hecklastig war.

In Garmisch beim Tanken wechselte ich dann die Regenkombi. Dieses Teil hat mir früher mal gepasst  ....  scheint eingegangen zu sein ! 20km weiter hat dann die gute Rukka-Jacke die überschüssige Nässe in den Ärmeln an meine Handschuhe abgegeben. 
Kurzentschlossen habe ich dann aus meiner einteiligen Regenkombi eine Zweiteilige gemacht und war dann ganz gut gegen den Regen geschützt. 

Um Zeit zu sparen habe ich 4,30 Euro in ein Pickerl investiert um dann festzustellen, dass der Abkürzungstunnel bei Landeck wegen Renovierung am Freitag gesperrt war.

Insgesamt habe ich dann gute 7 Stunden für die 416km benötigt. Gottseidank hörte der Regen hinter Landeck auf, leider waren die Strassen noch bis Schuls nass. Und ich hasse eigentlich nichts mehr als in der Nacht bei Regen zu fahren.

Nebenbei sei noch bemerkt, beim Schuberth Concept-Helm ist es ein Gerücht, dass das Visier nicht beschlägt.

Kurz nach 2 Uhr am Samstag morgen bin ich am Zeltplatz in Mandello angekommen. Meinen Iglu habe ich auf dem Vorplatz aufgebaut und dann zwischen zwei Zelte reingestellt. Wie es sich herausstellte gehörte das linke Zelt dem Guzzi-Werner. Daraus folgt: Liesties finden immer zusammen.

So um 10 Uhr trafen wir uns ( GuzziWerner mit Frau und ich ) dann vor dem Werk mit Joker. Welch heile Welt tat sich vor mir auf !!! Guzzis soweit das Auge reicht. Dazwischen schön verstreut die Haufen für die Freudenfeuer ( Yamaha, BMW ... )

Immer wieder gab es 'Vorführungen' alter Einzylinder mit dem Motto: je mehr Sound desto besser    

Joker führte mich dann in die heiligen Hallen ein. Er erklärte mir auch welche Veränderungen in der letzten Zeit vorgenommen wurden. Zum Einen ist es erstaunlich mit welchen alten Werkzeugen gefertigt wird, zum Anderen meine Hochachtung vor den Leuten die damit umgehen und solche Ergebnisse erzielen.
Aber die Handschrift eines neuen Besitzers lässt sich nicht verleugnen. Um die vor der Fahrzeugfertigung ausgestellten neuen Typen bildete sich eine Traube von Menschen die heftig diskutierten.
Ich habe übrigends eine Fühlprobe in den Auspuffen der Griso und der MGS/01 vorgenommen. Beide Maschinen haben keinerlei Ablagerungen, und sind somit noch nie eine einzige Umdrehung gelaufen.

Interessant war auch die Motorenfertigung. Die Motorengehäuse werden seitlich unter den Zylindern zur Montage gespannt. Also nicht wie im Werkstatthandbuch abgebildet mit einer Platte auf der Kupplungsseite.

An der Fertigungsstrasse der Fahrzeuge war es interessant, dass an jedem Schritt mindestens ein besonderer Hinweis, auf den die Monteure besonders achten sollen, ausgehängt war. Diese Hinweise, wäre schön, wenn sie Händler auch davon wüssten. Ich hatte seinerzeit die Fertigung auch bei Suzuki gesehen. Im Gegensatz dazu schaut die Halle in Mandello wie Einzelfertigung aus. ( ist auch klar ).

An nahezu allen Ecken zwischen den Hallen luden Modelle der laufenden Produktion zum Probesitzen ein.

Meine Füsse schmerzten dank meiner ausgelatschten Stiefel und so brachte ich noch kurz meine überzähligen Utensilien zurück ins Zelt. Um 8:00 trafen wir uns auf dem Dorfplatz. Die Kapelle oder irgendein DJ spielten Musik im Park, diese war nicht passend aber laut und die Mandello-Jugend fühlte sich dabei wohl.
Wir konnten ausgiebig die geparkten Motorräder begutachten. Interessant war, dass im Verhältnis viele 4V-Modelle zu finden waren.

Im Rahmen der allgemeinen Hektik trafen sich dann zum Pizzaessen weniger als reserviert. Joker musste fasten, weil die Bedienung es nicht auf die Reihe brachte nach den Nudeln ( extra klein bestellete Portion ) noch eine Pizza zu bringen. Die gemeinsame Rechnung auseinander zu dividieren schloss dieses Mahl dann ab.

Bis zur Geisterstunde versuchten wir uns mit der Vernichtung von Hopfentee. Leider blieb es beim versuchen.

Pünktlich zu Mitternacht war dann GuzziWerner verschwunden. Alle Versuche ihn zu finden und die Glückwünsche zu seinem 50igsten loszuwerden blieben ohne Erfolg. Gut 20 Minuten nach Mitternacht fand er dann doch schwer bepackt mit Sektflaschen wieder den Weg zum Treffpunkt.
Seine Frau hatte sogar einen Käsekuchen mit Kerzen dabei. Leider konnte Joker die Kerzen garnicht so schnell anzünden wie sie der aufkommende Wind wieder auslosch. Aber es gelang dann doch Werner wenigstens eine Kerze zum ausblasen aufzubauen.

Während dem Glückwünschen versuchte nebenan einer sein Lastendreirad im See zu versenken, ein anderer testete die Kolbengeschwindigkeit seines Mopeds und im anderen Eck versuchte jemand seine Ventile mittels Zündunterbrecher zu einer Vereinigung mit dem Kolbenboden zu überreden.

Das Feuerwerk nach Mitternacht bildete dann einen wunderbaren Abschluss.

Sonntag morgends erwartete ich dann stellvertretend für Joker um 10:00 Uhr noch etwaige Listige an der AGIP-Tankstelle. Aber es fand sich keiner mehr ein. So brach ich 1/2 11 Uhr wieder in Richtung Heimat auf. Die gesamte Strecke hatte ich blauen Himmel über mir und eiskalten Wind vor mir. Um 16:00 Uhr war ich dann beinahe erfroren wieder Zuhause.

Als Andenken habe ich heute ( Montag danach ) so richtig Hals- und Kopfschmerzen.

 

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