Im Folgenden meine persönlichen Erfahrungen mit dem Service und der Fertigungsgenauigkeit von Moto Guzzi.

1. Kauf ( bzw. Abholung ): am 7.2.1998 in München

Im Laden nebenan hatte ich noch Zubehör gekauft:
- Diebstahlanlage,
- Bremsscheibenschloss und was man sonst noch für ein neues Motorrad benötigt.
Also rauf auf den Anhänger und nach Hause gebracht.Voller Stolz schob ich das gute Stück in meine Garage. Natürlich wurde das Schloss sofort angebracht. Niemand sollte die Guzzi während ich den Anhänger zurückbrachte wegschieben können.
Am Abend dann der grosse Auftritt: im Blaumann in die Garage. Da stand sie nun. Das erste Motorrad, dass ich mir neu 'gönnte'. Bisher kam nur meine Frau in den Genuss etwas Neues zu fahren. Meine Motorräder brachte ich bisher immer im Kofferraum eines Autos total zerlegt nach Hause.
Das Lenkschloss aufgesperrt, die Guzzi zurückgeschoben ??? Verdammt, das Bremsscheibenschloss ist noch drin. Gottseidank habe ich schon einen Ersatzteilkatalog. Die rechte Telegabelverkleidung kann ich nun gleich bestellen. Als nächstes sollte die Diebstahlanlage und der Kofferträger angebaut werden. Ja wo bringt man denn diesen Elektronikkasten unter ? Nach langem Suchen ist der Platz innerhalb der Verkleidung unter der Sitzbank gefunden.
Aber vorerst noch die Kofferträger ( Hepco Becker ) anpassen. Das ging problemlos bis ich die Verbindungsstrebe am Nummernschild installieren wollte. Wer dieses Rohr wohl konstruiert hat ? Also vorerst weglassen.
Dann die Sensoren für die Alarmanlage. Die mitgelieferten Schalter passen doch nur für die 4-Rad-Zunft !!! Also habe ich mir Mikroschalter mit extra langem Betätigungsarm besorgt. Einer wird am Seitenständer der Andere unter der Sitzbank montiert. Der Neigungsmelder findet ebenfalls unter der Verkleidung Platz. Leider ist die Montageanleitung so umfangreich, daß man besser sagt: 'sie ist nicht vorhanden'. Erst auf Anforderung wird mir eine Anleitung die etwas ausführlicher ist zugesandt. ( Trotzdem habe ich den Neigungsmelder falsch montiert )

2. Zulassung

Laut Fahrzeugbrief wurde Fahrzeug bereits 1997 im März eingeführt und der Brief erstellt. Dies hat nur den Nachteil, daß die Zulassung innerhalb eines Jahres ab Ausstellungsdatum erfolgen muss ( sonst Zulassung mit Gutachten ). Nach einigen Telefonaten wird mir von MGI ein neuer Brief ausgestellt.
Die Zulassung ging dann jedoch schon am 23. Februar vonstatten. Das gewünschte Sonderkennzeichen bekam ich allerdings nicht ( ich war wohl nicht energisch genug aufgetreten ).

3. Erste Fahrten

Die ersten Ausritte waren doch sehr beeindruckend. Nicht nur die Motorleistung auch der Benzinverbrauch waren sehr beeindruckend.

4. Erste Inspektion

Bei 1067 KM war dann die erste Inspektion angesagt. Da der Weg zur Werkstatt immerhin 40km beträgt, hatte ich abgemacht, daß ich auf das Fahrzeug warten kann. In einem Nebenraum konnte ich ein Nickerchen machen.
Nach 3 Stunden wollte ich dann doch sehen was so mit meiner Guzzi angestellt wird. Daher gesellte ich mich zum Mechaniker ( = Chef ). Ich verabscheue dies zwar, aber wenn ich schon 22.000.-- DM gezahlt habe dann will ich auch was davon haben. Was stand denn da auf der Hebebühne ? Meine Guzzi an einem Kälberstrick an die Decke gehängt. Die Ölwechsel waren bereits durchgeführt, wurde mir mitgeteilt. Für mich war daher interessant wie denn das Getriebeöl ohne Demontage des Sammlers gewechselt wurde. Aber das war 'Betriebsgeheimnis' ( ??? ).
Ich sah noch, wie einzelne Schrauben, auch die Kopfschrauben, festgezogen wurden. Dann wurden die Ventile eingestellt. Dann die Kopfschrauben nochmals angezogen.....
Nachdem die O-Ringe des Ventildeckels beim besten Willen nicht mehr in die entsprechende Nut zurückwollten, wurde ein Stück des Ringes rausgeschnitten. Das Ergebnis war auch nicht befriedigend, so wurden neue O-Ringe eingebaut.
Das undichte Hinterachsgetriebe wurde abgewischt mit der Bemerkung, ich solle das Gehäuse die nächsten Fahrten im Auge behalten.
Bei der Rechnung war ich dann schon verblüfft: 528.-- DM. Allein 360.-- DM plus Mwst für die Arbeitszeit. ( kleine Rechenhilfe: bei 3 Stunden sind das 120.-- DM / Stunde, bei 4 Stunden sind das 90.-- DM / Stunde, usw. )
Wenn man vergleicht, bei meinem VW-Händler kostet die Stunde 85.-- DM. Der ist nicht weiter von München entfernt als diese Werkstatt. Die Werkstattausrüstung darf man allerdings nicht vergleichen. VW achtet auf so etwas ja nicht (:-).
Aber wie ich dann von meinem Freund erfuhr, seine Ducati soll bei der ersten Inspektion 1200.-- DM kosten war ich doch wieder irgendwie versöhnt.
Nichtsdestoweniger fuhr ich mit einem unguten Gefühl nach Hause. Ich hatte nicht den Eindruck, daß dies eine vernünftige Inspektion gewesen war.

5. Erster Reifenwechsel

Nach 3500 Km war der Hinterreifen platt, ich auch. So schnell habe ich das noch nie hingebracht. Also wieder raus zur Werkstatt. Trotz Voranmeldung zum Motorabdichten und zum Reifenwechsel war der Reifen nicht auf Lager. Auch die bemängelte undichte Ölleitung zum Ölkühler war trotz Absprache nicht da.
Die Ölwanne wurde abgewischt, die entsprechenden Schrauben nachgezogen dazu noch die Bemerkung, ich solle das auf den nächsten Fahrten beobachten.
Der Mechaniker war gerade unterwegs, daher war nach 2 Stunden der benötigte Reifen ( Pirelli, Orginalbereifung ) doch noch besorgt. Ich half dann mit, das Hinterrad auszubauen. Da auch das Hinterachsgetriebe weiterhin den Ölstand aussen anzeigte, wurden die Schrauben des Lagerdeckels angezogen ( jede Schraube ca. ½ Umdrehung ).
Bei der Rechnung summierte sich dann das Ganze auf 460.-- DM. 60.-- DM für die Montage, der Rest für den Reifen.
Ich hatte mich also doch für ein sehr kostspieliges Hobby entschieden.

6. Weitere Ausfahrten

Die grosse Ausfahrt jedes Jahr führt mich auf ein Motorradtreffen bei Turin, genannt 'Stella Alpin'. Die Strecke läuft von München über Garmisch, Landeck, St. Moritz nach Mandello. Am nächsten Tag dann nach Mailand, Turin, Susa bis nach Bardonecchia. Dort wird dann auf ca. 2100M campiert. Am nächsten Tag ( immer zweiter Sonntag im Juli ) fährt dann jeder die Bergstrecke weiter bis der Schnee anfängt.
Da es dieses Jahr im Winter wenig Schnee in dieser Region gegeben hatte konnten wir bis auf 3009m ( Gipfel ) fahren. Wir ? ich nicht. Die letzten 500m legte ich zu Fuss zurück. Ich musste schmerzlich feststellen, dass die Guzzi für OFF-Road nicht geeignet ist. Ein Stein hatte versucht die Guzzi aufzubocken. Leider ist für solche Kraftakte die Ölwanne nicht geeignet. Der Aluguss hat dann eine Öffnung freigegeben, aus der innerhalb von 100m 3l Öl sich aus dem Motor entfernten.
Nun ja, die Strecke geht von hier ja abwärts und unten im Ort wird mir dann schon was einfallen.
Teilweise geschoben, teilweise gezogen kam ich dann im Ort an. Die Leute der einzigen Tankstelle waren sehr freundlich und halfen mir die Ölwanne mit Kaltmetall abzudichten Es musste ja nur bis Mandello dicht halten. Am nächsten Tag hatte ich ja meinen Inspektionstermin bei AGO in Mandello.

7. Zweite Inspektion

Mit 4937KM auf dem Tacho konnte ich dann die zweite Inspektion bei AGO in Mandello ausführen lassen. Die Ölwanne hat die 300KM gehalten. Auch soll noch erwähnt werden, dass abgesehen von der Undichtigkeit der Ölwanne durch den Steinschlag, die Umgebung der beiden Ölschlauchanschlüsse unterhalb des Stirndeckels permanent sehr gut eingeölt war.
Die Inspektion wurde korrekt ausgeführt. Die Ölwanne ersetzt.
Der Motor lief danach optimal. Leider wurde statt der Ölschläuche nur die zugehörigen Aludichtringe ausgewechselt.
Nun ja, ich zahlte und fuhr zurück zum Campingplatz. Beim Abbiegen in die Einfahrt stellte ich einen sehr gut eingeölten linken Schuh fest: der eine Ölschlauch ragte ins Freie. Die neue Ölfüllung des Motors über die Strasse verteilt. Da es gerade Mittags war musste ich bis 14:00 Uhr warten, bis die neuen Schläuche montiert wurden und wir die Heimreise antreten konnten.

8. Öl-Probleme

Zuhause bin ich dann wieder bei meiner Werkstätte gewesen. Der permanente Ölüberzug der Wanne ging mir langsam an die Nieren. Zwei weitere Stops mit säubern und 'bitte beobachten' gingen ins Land. Danach kam dann die erste Reperatur.
Meine Ansicht nach musste das Öl irgendwo vorne am Zwischenring ins Freie treten. Wahrscheinlich die Dichtung zwischen Motorblock und Zwischenring.
Also wider einen Termin ausgemacht und Fahrzeug abgegeben.


9. Die beiden Reperaturen

Wie die Überschrift dieses Kapitels bereits erwähnt musste die Guzzi zwei Boxenstopps über sich ergehen lassen.
A) erster Versuch
Die Woche davor hatte ich mit dem Meister die Probleme durchgesprochen:
- Öl an der Ölwanne aussen
- Öl am Getriebe unterhalb des Leerlaufschalters
- Öl am Hinterrad
- hinterer Bremssattel streift
Als Abgabetermin wurde der darauffolgende Montag ausgemacht. Am Sonntag davor habe ich alle Öl-Stellen fotographiert. 36 Bilder nur von der Guzzi.
Da die Werkstatt 35 km von meinem Zuhause entfernt ist, konnte ich die Guzzi erst um 19:00 Uhr abgeben. Wenigstens dies ein kleiner Lichtblick, dass soetwas möglich war. Das war Montag Abends. KM-Stand auf dem Tacho 6079.
Leider hatte ich erst am Mittwoch Mittag Zeit nachzufragen. Die Aussage, 'Ich beginne heute um 4:00 Uhr mit der Reperatur' hat mich doch sehr überrascht. Aber bis Freitag sollte sie fertig sein.
Am Donnerstag Vormittag rief ich dann wieder an. Die Mitteilung 'Ich beginne jetzt mit der Guzzi' hat mich nicht mehr überrascht. Aber bis Freitag sollte sie fertig sein.
Also wurde vereinbart, dass ich das Fahrzeug am Freitag Morgen abholen kann.
Am Freitag wollte ich gleich in der Frühe die IMOT besuchen. Also rief ich um 8:00 Uhr in der Werkstatt an. Die Guzzi war zum Abholen fertig ! ( Die Kunde hör ich wohl, allein mir fehlt ... )
Als Auskunft über die erledigten Arbeiten bekam ich:
- Leerlaufschalter war nur etwas locker, kein Problem, angezogen
- Hinterrad, da hat jemand den Kardan zu sehr abgeschmiert, an der Felge ist kein Öl sondern Fett
( nur sonderbar, dass unten am Hinterradgetriebe Ölnebel ist )
- Bremssattel, das hat man so
- Ölwanne, einer dieser Alu-Dichtringe hatte eine Schramme, da ist das Öl rausgekommen ( ?!?!?!?!)
Das Fahrzeug läuft seit 2 Stunden (!!!!), alles trocken, auch nach Probefahrt sei der Motor dicht.
Meine Frau sollte mich zum Abholen rausfahren. Keine 3 km waren wir gefahren, klingelte mein Handy. Man kann es schon ahnen: 'der Ölkühler sei noch undicht' wurde mir mitgeteilt. Er sei schon bestellt und solle vielleicht schon Nachmittags von MGI eintreffen. ( Also ich habe nun schon 20 Jahre mit der Ersatzteillogistik zu tun, aber wie das gehen sollte ???? ). Aber ich hatte sowieso keine Zeit mehr vor Montag Vormittag.
Am Montag Vormittag wieder der Sicherheits-Anruf. Alles OK, die Guzzi kann abgeholt.
Mittags habe ich sie dann abgeholt:
- Spitze, wie schillernd blau die Nirostakrümmer werden können, auch die Töpfe bekamen Mittig eine schöne Farbe.
- die Hinterradfelge ist geputzt, das Öl am Hinterradgetriebe noch dran. die Bremse streift nicht mehr.
- da ist ja ein neuer ganz verölter Kühler dran. Auch die Schläuche sind neu. Weil die eine Dichtung je Dichtfläche anscheinend zu undicht ist, sind jetzt drei drunter.
Sagenhafte Probefahrt hat das Fahrzeug hinter sich, der km-stand ist 6079. Da gibt man das Fahrzeug ab und in der Werkstatt werden Ausfluege von 0,00 km gemacht !!!
Wie bereits zu erwarten:
nach 15 km musste ich an einer Ampel halten. Ergebnis waren drei Öltropfen auf dem Asphalt. Bis ich dann Zuhause war, tropfte die ganze Ölwanne wieder. Unterwegs war ich noch bei meinem Verkäufer. Auch er konnte sich vom undichten Motor überzeugen.
Am Abend habe ich das Fahrzeug dann auf meine Hebebühne gestellt. Seit der Abholung war ich 45Km gefahren. Mit der Stablampe bin ich dann 'durch' das Motorrad gekrochen:
- Hinterrad
das ist zwar abgeputzt ( das Reinigungsmittel ist mir schon mehrere Male aufgefallen ) , das Öl an Gehäuse ist genauso dran wie vorher ( Bildvergleich )
- Getriebe
sch....., am Schalter hing schon wieder ein Tropfen.
- der Anlasser schaut nicht so aus, als ob daran gearbeitet wurde.
- Bremse
keine Beanstandung mehr.
- Ölwanne
also die Schläuche wurden schon wieder ausgetauscht. Das ist inzwischen der dritte Satz. Aber die Pressung am Kurzen schauen mir nicht besonders solide aus. Beide Schläuche sind bereits wieder überdehnt ( Abstand zwischen Presshülse und deren Anschlag an der Öse ) die Schrauben am Ölkühler wurden wieder ohne gegenhalten ( 21-iger Schlüssel am Flansch auf dem Kühler ) festgezogen: keine Druckstellen am Kühler.
also mal ganz genau:
das schaute aus, als wenn nur die Schläuche und der Kühler ausgetauscht wurden. Die Wanne und der Zwischenring zeigen keine Spur von Dichtungserneuerung. Da wurden sicher nur die Schrauben angezogen.
Dementsprechend meldete ich für die darauffolgende Woche das Fahrzeug abermals zur Reperatur an.
B) zweiter Versuch
Mit reichlich Wut im Bauch fuhr ich also wieder Montag früh in die Werkstatt. Zuvor hatte ich den Motor mit einem Dampfstrahler gesäubert. Bei meiner Ankunft 'schwamm' die ganze Ölwanne. Der eifrige Mechaniker, statt auf den Meister zu warten, wischte die Ölwanne ab.......
Als endlich der Meister kam, war alles trocken. Kopfschütteln bei allen Beteiligten und ein ganzer Sack voll Rechtfertigungen/Erklärungen. Der Mechaniker bekam dann den Auftrag den Motor längere Zeit auf 5000 U/min zu halten. Ich bin ums Haus gegangen, das konnte ich einfach nicht anhören. Nach 10 Minuten gesellte ich mich dann doch zum Mechaniker. Das Kupplungsseil hat sich durch die hohen Temperaturen inzwischen seiner Ummantelung entledigt. Der Motor war aber dicht. Der Meister machte eine Probefahrt. Aber der Motor war weiterhin trocken. Ich habe die Guzzi dann dortgelassen. Tachostand 7084 Km. Bis Donnerstag abend sollte sie fertig sein. Der Meister wollte eine Probefahrt von mehreren 100 Km machen, um zu sehen wo das Öl rauskommt.
Ach ja, nur am Rande: der rechte und linke Ausgangsflansch am Sammler für die Verbindung zum Auspufftopf war eingerissen, ca ½ mm neben der Schweissung. Somit sollte der Sammler gleich mit ausgetauscht werden.
Endlich scheint es doch ein gutes Ende zu geben. ( Andernfalls hätte ich die Guzzi auch zurückgebracht. )
Am Freitag habe ich mir extra frei genommen. Um ½ 4 Uhr bin ich in der Werkstatt angekommen. Ich half dann noch mit, den Sammler auszutauschen. Das Kupplungsseil wurde gewechselt, allerdings gab es etwas  Mühe, ein 15 cm längeres Seil unterzubringen. KM-Stand 7085.
Des Rätsels Lösung war ein Werksfehler:
Am Zwischenring sind die zwei Anschlüsse ( Bohrungen mit Gewinde ) für die Ölschläuche. Von einem Anschluß ging ein Gussfehler nach Aussen. Anscheinend wurde dies bereits bei der Fertigung entdeckt. Daher wurde es von Aussen mit Kaltmetall zugeschmiert. Danach wurde das Ganze mit der Motorfarbe überzogen. Dieses Kaltmetall begann sich abzulösen. Bei normaler Fahrt war das Ganze auch nahezu dicht. Nur bei Autobahnfahrt, wenn im Motorgehäuse sich ein Überdruck aufbaute dann trat hier das Öl ins Freie.
Beim Laufenlassen im Stand bzw. bei Fahrten nur um das Haus konnte somit niemals die Undichtigkeit festgestellt werden. Überflüssig zu erwähnen, dass ich das Fahrzeug mit dem gleichen Tachostand wiederbekam.


10. Die Jahresabschlussfahrt 1998

Vor dieser Fahrt habe ich die Guzzi dann noch verfeinert:
- das Kupplundgsseil wurde gegen ein selbst gefertigtes ausgetauscht. Damit hatte ich dann wieder einen vernünftigen Druckpunkt.
- der Leerlaufschalter wurde festgezogen. Die Schrauben konnten ½ Umdrehung angezogen werden.
Meiner Nichte hatte ich versprochen sie mal mitzunehmen. Es sollte nur ein kurzer Ausflug ans Sudelfeld werden. Na ja, der Capuccino am Brenner schmeckte hervorragend. Nur die Wegelagerergebühr von 300 Schilling auf der alten Brennerstrecke halte ich für überzogen.
Die Guzzi lief beinahe klaglos:
- nach 50km verlor ich die Verschlußschraube des linken Krümmers
- der Ölkühler ist trotz Regen noch mit einem gewissen ÖL-Rand versehen
- auf der Heimfahrt regnete es dann. 20Km vor München leuchtete die Ölkontrolle auf. Alle Schläuche waren aber dicht, die Ölwanne trocken und Öl im Motor. Trotzdem leuchtete kurz nach dem Starten das Licht auf. Der Motor gab auch keine besonderen Geräusche von sich. Irgendwie war mir das Ganze jetzt aber egal. Ich bin dann nach Hause gefahren.
Inzwischen habe ich erfahren, daß diese ein Standardfehler des Öldruckschalters ist.
Nachdem nun bei Km-Stand 7700 der Hinterreifen ( und auch der Vorderreifen ) am Rande der Legalität ist, rüste ich auf Dunlop um. Die Guzzi steht nun wieder auf der Hebebühne. Die beiden Reifen habe ich für 59.--DM montiert bekommen. Schon ein Unterschied, vorher hat nur der Hintere montieren 60.--DM gekostet.
In diesem Zuge habe ich mir auch die Lichtmaschine angeschaut. Verda...., bei der Reperatur wurde mit einer falschen Mutter der Rotor angeschraubt. Daher ist der Deckel jetzt innen mit einer schönen Nut verziert, oder sollte dies eine zusätzliche KW-Lagerung sein ?


11. Letzte Fahrten vor dem Schneefall

Nur noch kleine Fahrten fallen jetzt an.
Der Drehzahlesser hat seinen Geist ausgehaucht. Wurde auf Garantie ersetzt.
Das in Mandello gekaufte Topcase habe ich montiert. Hoffentlich kann ich damit dieses Jahr noch eine Probefahrt unternehmen. Die Dunlopreifen vermitteln den Eindruck, als wenn sie weniger Rollwiederstand hätten. Hoffentlich halten sie etwas länger.


12. Jahresabschluss

Es gab noch eine Hiobsbotschaft:
Mein Verkaufshändler war im Oktober auf Urlaub, so teilte der Anrufbeantworter mit. Im November dann gab es nur noch das Freizeichen. Auf Nachfrage bei der Werkstatt erhielt ich dann die Gewissheit: der Händler ist über den 'Jordan gegangen'.
Nun ja, solche Schicksale hatte ich während meiner Suzuki-Zeit desöfteren mitgemacht. Das Ganze wird mit Sicherheit den Verkauf von Guzzis in München nicht gerade fördern.

 

Soweit zur Story 1998. Weiter geht es mit der Geschichte unter 'Meine Centauro-Story 1999'.