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Am Ende der Saison habe ich 23000 km erreicht. Das macht dieses Jahr gute
8000 km. Wie in den alten 70iger-Zeiten.
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Nun habe ich keine Hemmung mehr, die Guzzi wird zerlegt:
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- der Kardan soll geprüft werden
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- die Hydraulikkupplung soll rein
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- die Ölquelle am Getriebeeingang soll versiegen
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- der Lenker.....
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Damit habe ich nun begonnen. Den Tank, die Sitzbank runter. Das Hinterrad
raus. Verf... das Werkstatthandbuch liegt im Büro, wie geht denn das
Hinterachsgetriebe ab ?. Da ich den Stossdämpfer ausbauen wollte habe
ich die Heckverkleidung abgeschraubt. Oh was war denn das ? Ich kann mich
nicht an lose Schrauben erinnern. Ja da ist ja die Halterung der Verkleidung
links und rechts neben dem Sitzbankschloss abgebrochen. Daher war die Heckpartie
so beweglich ! Da ich neben der Elektronik nicht schweissen will, habe
ich gleich das komplette Rahmenteil abgebaut. Mal schauen was Guzzi dazu
sagt.
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Der Kardan schaut nicht schlecht aber dreckig aus. Die Klemmung am Getriebe
war schon etwas locker ( Rostnebel ). Das Loch für den fehlenden Schmiernippel
am vorderen Kreuzgelenk habe ich auch gefunden. Wahrscheinlich hatte Guzzi
da Platzprobleme. Schiebt man die Welle zusammen, dann ist da kaum noch
Platz für den Nippel. Ich werd da aber einen reinsetzen und das Gelenk
etwas abschmieren. Wenn ich wirklich Probleme mit dem Platz bekommen entferne
ich das Ding wieder. Der Presssitz der Welle am hinteren Gelenk ist etwas
locker. Bin gespannt, ob mir jemand sagen kann, ob das so gehört.
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Nachdem ich das Federbein ausgebaut hatte, habe ich die Schwinge nach oben
bewegt. Ist mir schleierhaft, wie das Ding durchgefedert ist, damit da
Schleifspuren an der Schwinge sind.
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Die Schrauben der Fussrasten sind aus Butter. Da ist bei Beiden trotz korrektem
Ansatz der Innensechskant raus.
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Die Gummielemente der Auspuffhalterung ( Auspuffsammler ) haben sich schon
wieder von der aufvulkanisierten Befestigung getrennt.
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Ich hatte dieses Jahr mal einen Putzwahn. Statt zu warten, bis er vorrüber
war, habe ich die Guzzi gereinigt und danach zur Konservierung mit Motorschutzlack
eingesprüht. ( bitte verzeiht ). Das Gefährt sah danach aus wie
aus dem Laden. Da hätte ich sie vielleicht auch hinstellen sollen.
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Dieser Lack sollte den Orginallack der neuen Ventildeckel schützen.
Von den alten Deckeln geht der Lack ab, da oxydiert das Alu unter dem Überzug.
Die 'Bläschen' kann man dann wegkratzen. Darunter kommt ein weisses
Pulver zum vorschein.
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Aber bei Erwärmung wird dieser Motorlack ganz zäh statt hart.
Man kann dann die gut eingebetteten Steine oder Insekten im Lack bewundern.
Die werden dann ja nicht so spontan gestoppt, sondern in der zähen
Masse schön abgebremst.
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Runter geht das Zeug aber ganz gut mit Bremsenreiniger.
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Eine Lenkerhalterung habe ich abgeschraubt. Die beiden 6er Schrauben sind
fast nicht aufgegangen. Der Grund war, die Dinger sind fast festgerostet.
Da sammelt sich im senkrechten Rohr Wasser. Nachdem ich die Schraube unter
der Gabelbrücke herraus hatte ist da einiges rausgekommen.
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Der rechte Auspuffkrümmer war am Zylinderkopf nicht dicht, das konnte
ich an der Dichtung sehen.
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Das Federbein hat noch keine Ausfallentscheidungen. Laut Guzzi solles ja
von WP sein. Ein Aufkleber verweist auch auf die WP-Händler.
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Meines hat 52mm Durchmesser. Daher ist es nicht die Billigausgabe sondern
ein echtes WP-Federbein.
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Der Hinterradschwinge werde ich wohl einen neuen schwarzen Überzug
gönnen. Ach noch was zum Rahmenlack. Ich habe selten so viele blanke
Stellen wie an einem Rahmen gesehen. Guzzi fräst die Befestigungspunkte
wohl erst nach dem Lackieren glatt. Ich überlege schon, ob ich nicht
den kompletten Rahmen neu lackiere !
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Das Getriebe werd ich nur ausbauen. Die Kupplung prüfen. Karsten hatte
mit 23000 km einen Kupplungsschaden. Bin gespannt, wie mein Teil ausschaut.
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Wenn ich Zeit habe, werde ich noch die Steuerzeiten des Ventiltriebs überprüfen.
Die Beschreibung im Werkstatthandbuch ist so abenteuerlich, das muss ich
mir mal anschauen.
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