Mit Erschrecken habe ich festgestellt, dass die 2001er Seite fehlt. Wo sich doch genau in diesem Zeitraum die Ereignisse überschlagen haben. Also muss ich diese Story nochmals zusammensuchen.

Die Jahrgangsfotos 2001 erreicht Ihr HIER
 

1. Überwinterung

 
Während den Wintermonaten stand die Guzzi einsam und verlassen in der Garage. Ich hatte weder Zeit sie zu streicheln noch die WEB-Seiten zu überarbeiten. Na ja, erst die Kohle verdienen dann kanns weitergehen.
Im Februar an einem schönen Tag brachte ich sie zum Händler. Die 15000er Inspektion war ja fällig ausserdem will ja so ein Verein die Motorräder alle zwei Jahre bewundern.
Der Luftfilter nach zwei Jahren war ok, die abgefahrenen Bremsklötze auch. Dabei stellte sich herraus, dass die Probleme mit der Bremsleistung der Vorderradbremse von einem gebrochenen Bremsbelag herrührten.
Anfang März holte ich dann die Guzzi wieder ab. Mit einer Rechnung über runde 670 Mark und einen neuen Aufkleber auf dem Nummernschild wollte ich die Heimfahrt antreten. Aber sie sprach nicht mit mir !!! Will heissen, der Motor brummte aber die Lichter funkelten mich nicht an. Auf die Frage 'ach ja, ich wollte noch fragen ob Sie die Kontrollleuchten ausgebaut haben' hielt ich mich vornehm zurück. Des Rätsels Lösung war eine gebrochene Lötstelle ( natürlich das Massekabel ) im Kabelstrang zu den Instrumenten.
Nach einer Lötorgie ( interessant wieviel Lötzinn auf einem Draht passt ) habe ich dann doch den Heimweg angetreten. Es war noch ...wunderbar kalt.
 
2. Das grosse Bauen beginnt........ ( Teil 1 )
 
Seit 98 hatte ich bereits den Tangentialsammler von Stucchi in der Garage liegen. Der wurde als Erstes eingebaut. Der Ton ist etwas kerniger, wie es sich halt gehört. Weitere Umbauten habe ich mir noch nicht getraut. Die Garantie..............
Bei der Durchsicht habe ich auch festgestellt, dass die drei Schwingelemente der Zündspulenhalteplatte gebrochen waren. Aber die DIN und die IIN (italienische Industrie Norm, gibts sowas ) passen gar nicht. Aber die bei uns erhältlichen Elemente finden trotz doppeltem Umfang platz. Herrlich wie man sich seine Finger/Handflächen zerkratzen kann. Man sollte vor dem Einbauen dieser Halteplatte auf folgendes achten:
- gut ausgeschlafen sein
- genügend Schimpfwörter bereit haben 
- Pflaster in Familienpackungen besorgt haben
- M6 Muttern, Beilegscheiben und Sprengringe in 1000er-Packung bereitstehen haben
Hätte nie gedacht, dass man soviele Muttern probieren muss, bis eine draufpasst !!!
Diese komischen Ansauggummis am Einlass des Luftfilterkastens habe ich auch ersetzt. Auf einen Tip von Charlie Spiegel hin habe ich mir die Dinger der Daytona besorgt. ( einer hätte gereicht ). Den Schlauch habe ich dann passend zugeschnitten.
 
3. Endlich wieder fahren
 
Am Vatertag ging es dann wieder gen Süden. Vier Tage 'on the road'. Eine herrliche Einstimmung sollte dies werden für die Augustfahrt.
Begonnen mit der Anfahrt nach Mandello, dann in der Höhe von Lecco nach Osten durch die Berge zum Lago Idro ( ist herrlich gelegen und derer Touristen nicht viel ). Gigantisch wie wenig Autos es geben kann. Dafür reichlich Zweiräder.
Am Gardasee nördlich vorbei nach Cortina. Leider waren wir zu langsam, so konnte uns der Regen immer wieder einholen. Ala Abschluss wollten wir wieder über den Grossglockner. 
Nun ja, bei der Auffahrt goss es wie aus Kübeln, Oben konnte ich nicht mal mehr die Leitpfosten sehen. So eine dicke Nebelsuppe hatte ich noch nie gesehen. Eigentlich müsste man bei so einem Wetter wieder Maut zurückverlangen.
 
4. Stella Alpin
 
Die diesjährige Stella Alpin-Fahrt lief ohne Zwischenfälle ab. Aber wir waren nun zwei Guzzis: Sepp hat sich eine V11 gekauft. Seine BMW war reichlich altersschwach. Auch wollte er endlich mal wieder 'mitkommen'. Dazu gehört aber nicht nur ne Guzzi.


5. Urlaubsfahrt

 
Da ich dieses Jahr doch reichlich mit dem Moped unterwegs bin, habe ich dann für dieses Jahr den Termin bei MGI verstreichen lassen. Der Haussegen sollte nicht zu sehr strapaziert werden.
Aber im August stand eine Woche Mopedfahren im Kalender. Eigentlich wollte ich bis ans Meer, aber es wurde einr 6-Tage-Pässefahrt daraus. Michael wollte nicht ans Meer.
Dem Regen bei der Abfahrt entflohen wir über den Brenner. Über Cortina bis nach Udine, nördlich des Gardasees vorbei wieder zum Lago Idro.
Das Zelt kann ich nun mit geschlossenen Augen aufstellen.
Am Campinplatz am Idrosee trafen wir dann eine Gruppe Guzzifahrer aus Berchtesgaden. Leider verbeulte einer seine schöne Le Mans auf dem Campinplatz. 
Zusammen mit Martin ( Bruder von Michael, Ducati ) fuhren wir dann etwas gegen Norden. 
Mit meiner Vorderbremse stand ich mittlerweile auf Kriegsfuss. Die Hintere versagte mitunter den Dienst. Beide Bremsen mögen wohl keine scharf gefahrenen Pässe. Am Abend haben wir uns dann die Bescherung angeschaut. 
Nun, die Hintere war nur einfach zu heiss geworden. An der Duc wird sie dann immer gleich blau. Die Guzzi hat das nicht, aber der Bremseffekt ist auch weg.
Die Vordere war doch ein grösseres Problem. Wenn ich den Hebel ganz langsam anzog, dann konnte ich fast bis ganz zum Gasgriff durchdrücken. Hab ich den Hebel aber schnell angezogen, dann hatte ich nach einem Drittel den Druckpunkt. Beim Anbremsen einer Kurve ziehe ich den Hebel aber langsam !!!???
An der Duc ist ja die gleiche Bremsanlage verbaut, bis auf den Hauptbremszylinder. Nachdem also bei Martins Duc das Phänomän nicht auftrat, musste es wohl mein HBZ sein. Übrigends, die vordere Bremsanlage hatte ich bis dato mindestens schon zehnmal, mein Händler ebenso, entlüftet. 
Oh wie sage ich es nun meinem Händler ?
Am letzten Tag sind wir dann von Campo ( im Norden des Comer Sees ) über den Bernardino, Julierpass, Bernina, Gavia, Tonale bis Bozen gekommen. Da hier um 7:00 Uhr Abends der Regen einsetzte entschlossen wir uns, statt einen Zeltplatz zu suchen das heimische Bett aufzusuchen. So waren wir dann um Mitternacht wieder Zuhause. 
6. Abspann 2000
 
Bei meinem Händler habe ich dann den HBZ moniert. Aber er wollte dann nochmals entlüften. Nach einer Stunde Arbeit hatte weder er noch ich ein Gefühl, ob es inzwischen besser geworden war.
Wir haben den Akt dann abgebrochen und ich bin heimgefahren. Dabei stellte ich dann doch fest, dass weder das Verstellen der Druckschraube noch die Entlüfterei etwas gebracht haben.
Die Fahrt zum Grand Prix nach Brünn hatte ja keine Pässe in sich. Also gab es da keine Probleme.
Das war auch die erste Ausfahrt wieder mit meiner Frau seit .... ( Alzheimer gruesst ). Sie ist mit ihrer Suzi mitgefahren. 
Auch für mich gabs eine neue Erfahrung: trotz relativer flotter Fahrt auf der Landstrasse verbraucht die Guzzi doch wenig: 6-6,5 Liter.
Im September fuhr dann ein Arbeitskollege zum F1 nach Monza. Der war dann so freundlich mir einen HBZ mitzubringen. Was ist eigentlich Garantie ? Irgendwo muss es doch eine Definition dazu geben. 
Der Zylinder war schnell angebaut. Mit dem entlüften hatte ich ja schon einige Erfahrung. Die Druckpunktänderung bei unterschiedlicher Betätigung ist extrem zurückgegangen. Also das wird jetzt ein Ringkampf mit dem alten HBZ.... 
Aber irgendwie bin ich damit immer noch nicht zufrieden. Ich denke immer noch daran, wie ich meine Suzi auf Spiegler-Leitungen umgestellt habe. Vorher ein schrecklich weicher Druckpunkt ( Gummileitungen ), danach ein schön zu dosierender Punkt auf der hälfte Weg. Das muss doch bei Brembo auch gehen. Gottseidank sitzt der deutsche Brembo-Importeur in München. 
Von Moto-Spezial ist auch der Hydrauliknehmerzylinder für die Kupplung inzwischen angekommen.
Der Hinterradbremse habe ich die Töne inzwischen auch abgewöhnt. Da gibt es eine neue Paste die wäscht sich nicht raus uns bleibt sehr zäh.
 
Vor der letzten Fahrt habe ich dann noch eine kleine Durchsicht vorgenommen. Der Hinterradreifen ist inder Mitte noch sehr erfreulich. Aber seitlich sollte er auch noch Rillen haben. Die Fahrt im August hat ihn ganz schön abgewetzt.
Den Chip habe ich auch ersetzt. Die Guzzi hat jetzt eine komplett andere Motorcharakteristik. Das Loch ist weg, aber man sollte vermeiden mit 2900 Touren zu fahren. Da kann sich die Steuerung nicht entscheiden ob jetzt Gas gegeben oder weggenommen wird. Dieser Effekt ist aber nur im Bereich 2800 bis 2900 Touren aufgetreten. Vielleicht muss ich die Abgaswerte ändern. Werde mich da im Frühjahr daran machen.
Den K&N-Luftfilter musste ich bestellen. Hoffentlich kommt der bis zum Frühjahr.
7. Das grosse Bauen beginnt... ( Teil 2 )
 
Am Ende der Saison habe ich 23000 km erreicht. Das macht dieses Jahr gute 8000 km. Wie in den alten 70iger-Zeiten.
Nun habe ich keine Hemmung mehr, die Guzzi wird zerlegt:
- der Kardan soll geprüft werden
- die Hydraulikkupplung soll rein
- die Ölquelle am Getriebeeingang soll versiegen
- der Lenker.....
Damit habe ich nun begonnen. Den Tank, die Sitzbank runter. Das Hinterrad raus. Verf... das Werkstatthandbuch liegt im Büro, wie geht denn das Hinterachsgetriebe ab ?. Da ich den Stossdämpfer ausbauen wollte habe ich die Heckverkleidung abgeschraubt. Oh was war denn das ? Ich kann mich nicht an lose Schrauben erinnern. Ja da ist ja die Halterung der Verkleidung links und rechts neben dem Sitzbankschloss abgebrochen. Daher war die Heckpartie so beweglich ! Da ich neben der Elektronik nicht schweissen will, habe ich gleich das komplette Rahmenteil abgebaut. Mal schauen was Guzzi dazu sagt. 
Der Kardan schaut nicht schlecht aber dreckig aus. Die Klemmung am Getriebe war schon etwas locker ( Rostnebel ). Das Loch für den fehlenden Schmiernippel am vorderen Kreuzgelenk habe ich auch gefunden. Wahrscheinlich hatte Guzzi da Platzprobleme. Schiebt man die Welle zusammen, dann ist da kaum noch Platz für den Nippel. Ich werd da aber einen reinsetzen und das Gelenk etwas abschmieren. Wenn ich wirklich Probleme mit dem Platz bekommen entferne ich das Ding wieder. Der Presssitz der Welle am hinteren Gelenk ist etwas locker. Bin gespannt, ob mir jemand sagen kann, ob das so gehört.
Nachdem ich das Federbein ausgebaut hatte, habe ich die Schwinge nach oben bewegt. Ist mir schleierhaft, wie das Ding durchgefedert ist, damit da Schleifspuren an der Schwinge sind.
Die Schrauben der Fussrasten sind aus Butter. Da ist bei Beiden trotz korrektem Ansatz der Innensechskant raus.
Die Gummielemente der Auspuffhalterung ( Auspuffsammler ) haben sich schon wieder von der aufvulkanisierten Befestigung getrennt. 
Ich hatte dieses Jahr mal einen Putzwahn. Statt zu warten, bis er vorrüber war, habe ich die Guzzi gereinigt und danach zur Konservierung mit Motorschutzlack eingesprüht. ( bitte verzeiht ). Das Gefährt sah danach aus wie aus dem Laden. Da hätte ich sie vielleicht auch hinstellen sollen. 
Dieser Lack sollte den Orginallack der neuen Ventildeckel schützen. Von den alten Deckeln geht der Lack ab, da oxydiert das Alu unter dem Überzug. Die 'Bläschen' kann man dann wegkratzen. Darunter kommt ein weisses Pulver zum vorschein. 
Aber bei Erwärmung wird dieser Motorlack ganz zäh statt hart. Man kann dann die gut eingebetteten Steine oder Insekten im Lack bewundern. Die werden dann ja nicht so spontan gestoppt, sondern in der zähen Masse schön abgebremst. 
Runter geht das Zeug aber ganz gut mit Bremsenreiniger.
Eine Lenkerhalterung habe ich abgeschraubt. Die beiden 6er Schrauben sind fast nicht aufgegangen. Der Grund war, die Dinger sind fast festgerostet. Da sammelt sich im senkrechten Rohr Wasser. Nachdem ich die Schraube unter der Gabelbrücke herraus hatte ist da einiges rausgekommen.
Der rechte Auspuffkrümmer war am Zylinderkopf nicht dicht, das konnte ich an der Dichtung sehen.
Das Federbein hat noch keine Ausfallentscheidungen. Laut Guzzi solles ja von WP sein. Ein Aufkleber verweist auch auf die WP-Händler.
Meines hat 52mm Durchmesser. Daher ist es nicht die Billigausgabe sondern ein echtes WP-Federbein.
Der Hinterradschwinge werde ich wohl einen neuen schwarzen Überzug gönnen. Ach noch was zum Rahmenlack. Ich habe selten so viele blanke Stellen wie an einem Rahmen gesehen. Guzzi fräst die Befestigungspunkte wohl erst nach dem Lackieren glatt. Ich überlege schon, ob ich nicht den kompletten Rahmen neu lackiere !
Das Getriebe werd ich nur ausbauen. Die Kupplung prüfen. Karsten hatte mit 23000 km einen Kupplungsschaden. Bin gespannt, wie mein Teil ausschaut.
Wenn ich Zeit habe, werde ich noch die Steuerzeiten des Ventiltriebs überprüfen. Die Beschreibung im Werkstatthandbuch ist so abenteuerlich, das muss ich mir mal anschauen.
8. Soweit wollte ich nicht .....
 
Nun habe ich den Motor einzeln auf der Bühne stehen. Och wie ist der putzig...
Die Ölquelle war nicht mein Getriebe sondern der Motor. Ich hab zwar die Schwungscheibe noch nicht ab, aber der Simmerring vom Getriebe ist strohtrocken.
Aber die Kupplung habe ich schon herraussen. Bähhhhhhhhhhhh !!!! Die Mitnehmerscheiben sind beide ein Fall für den Schrotthändler. 
Nach einem Gespräch mit Karsten liebäugle ich mit einer Einscheibenkupplung. Aber der Blick in den Moto-Spezial Katalog bzw. die Internetseite von Stein-Dinse holt mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. zwischen 1000 und 2000 Märker soll die kosten. Also das Ding gibts erst das nächste Mal.
Motor und Getriebe habe ich in meinen Kombi geladen und damit meinen Händler besucht. Wir haben dann gleich den Simmerring gewechselt. Die Kupplung wird auf Garantie getauscht. Man stelle sich vor, ich hätte den Motor nicht ausgebaut und im Sommer hätte es mir die Kupplung dann zerlegt. Meine Garantie endet am 7. Februar 2001. Dann hätte ich alles selbst bezahlen müssen.
Die Kupplungsscheiben habe ich fotografiert und dann einem Freund gezeigt. Der meinte dann, die Bruchstellen sind eine Folge der Erwärmung. Könnte leicht sein, da die Bruchstellen bereits einen Spalt von 2-3 zehntel aufweisen. 
Auf alle Fälle haben wir andere Scheiben eingebaut. Müssten von der LM erste Serie sein. Mal schauen wie die halten. 
Nun habe ich den Motor und das Getriebe wieder in der Garage stehen. 
Zum Säubern wollte ich mir eine Wanne zulegen. Am besten aus Alu. Es ist nicht leicht sowas aufzutreiben. Aber bei Metro soll's sowas geben. Ist ein Backblech wie es in  Grossküchen verwendet wird.
Den Kupplungszug will ich ersetzen durch eine Hydraulik, die Bremsanlage wird verfeinert, der Lenker umgebaut. Meine Erfahrung damit unter den entsprechenden Punkten bei 'Tips & Tricks'.