STELLA ALPIN
GUZZI-DAY 2002
Meine Geschichte der Stella Alpin
1979, ich arbeitete gerade bei einem
Suzuki-Händler in München, wurde ich eingeladen auf ein Motorradtreffen
nach Italien mitzufahren. Bisher war ich nur auf dem Elefantentreffen (
allerdings nur als Händler ).
'Stella Alpin' sollte das Treffen
in Bardonecchia heissen. Diesen Ort hatte ich bis dahin noch nie gehört.
Auch das Finden auf der Strassenkarte gelang mir erst unter Hilfe eines
kundigen Freundes:
- Turin, dann nach Westen
- Susa, dann gleich daneben
- Bardonecchia.
Die Strecke von München aus war
recht einfach:
Garmisch -> Fernpass -> Imst -> Landeck -> St. Moritz -> Maloja-Pass -> Chiavenna -> Mandello -> Mailand -> Turin -> Susa -> Bardonecchia
Der Termin war Anfang Juli und die
Strecke war mir auch symbathisch, darum sagte ich zu.
Für die 650 KM benötigten
wir fast 12 Stunden. Die Strecke am Comer-See entlang zog sich endlos dahin
( damals gab es noch nicht die Autobahn ). Die Raucherpausen ( ich bin
Nichtraucher ) ebenfalls.
Das war ein Treffen ganz nach meinem
Geschmack:
- die Teilnehmer
kamen aus ganz Europa
- die Fahrzeuge
waren lauter Tourer oder Enduros. Keiner aus der Plastikgemeinde war zu
sehen
- gezeltet wurde
am Rande von Bardonecchia im 'Stadtwald'
- im Ort gab es
wunderbare Restaurants
Bardonecchia war damals im Sommer ein verschlafenes Nest. Die Skilifte legten Zeuge ab von einer erheblich wacheren Zeit im Winter.
Am Sonntag dann das grosse Erlebnis.
Mitten durch den Ort ging es zu einem Seitental. Der erste Kilometer war
noch geteert. Danach nur noch 'Feldweg'. Zwischendurch zeugte die Strasse
von besseren Zeiten: ausgewaschener Teerbelag.
Beeindruckend diese Aussicht, erst
ein Tal entlang, dann ein Stausee, ein Hochplateau mit kleinen Seen, in
Serpentinen den nächsten Hang hinauf und dann Schnee......
In einem Bergschatten hatte die Sonne
den Schnee des Winters noch nicht weggetaut. Aber hier zeigte sich der
Wille aller. Mit vereinten Kräften wurden die Kräder über
den Schnee geschoben und dann ging es weiter bis zum nächsten Schneeberg....
Sehr interessant waren die beteiligten
Autofahrer in diesem Szenario. Wohin die Motorräder kommen kommt doch
ein Autofahrer immer !!!
Wie gesagt, die Serpentinen hoch,
um die Ecke rum und dann bremsen vor dem Schneehaufen. Für Motorradfahrer
ja kein Problem, wir konnten ja auf dem Weg wenden...
Unter dem Gelächter der Biker
machten sich die Freunde von der Vierradzunft dann an die Abfahrt, rückwärts
die Serpentinen runter.
Auf dem letzten größeren Freien Platz vor der Schneesperre stand dann der Verkaufsstand für das Abzeichen ( mit Jahreszahl ). Nach einer Mortatella-Semmel und einem Fanta gings wieder den Berg hinunter. Das Zelt zusammengepackt und wieder nach München zurück. Für zwei Tage eine ewige Fahrerei. Aber trotz allem, der nächste Termin war schon wieder ausgemacht.
Mittlerweile bin ich schon 12 mal auf
dem Berg gewesen. Aus dem verschlafenen Nest ist auch im Sommer ein begehrter
Ort geworden. Die Übernachtungen werden nun auf halber Strecke zum
Gipfel gemacht ( auch im Juli eine kalte Sache ).
Inzwischen fahre ich bereits am Freitag
bis Mandello, am Samstag dann weiter nach Bardonecchia. Sonntag Mittag
wieder zurück nach Mandello und am Montag dann über allerlei
Strecken nach München.
Die Strecke, das Tal entlang, Serpentinen
rauf zur nächsten Hochebene usw. ist insgesamt 22 km lang. Der Gipfel
befindet sich auf 3009m Höhe.
Der Weg zum Gipfel wird mitunter auch
von einer Schneefräse oder einer Planierraupe bereitet. Ist echt Spitze,
wenn links und rechts der Strasse eine bis zu 5m hohe Schneewand steht.
Der Weg dazwischen ist natürlich ziemlich aufgeweicht. Daher meidet
die Plastikgemeinde dieses Treffen. ( ein Freund von mir ist einmal mit
einer Suzuki GSX1100 Katana mitgefahren. Die Stummellenker zusammen mit
den spitzen Steinen ergaben eine kräftezehrende Mischung ).
1998 bin ich mit der Centauro diese Tour gefahren. Die Ölwanne hat dabei das Zeitliche gesegnet, und dies nur 500m vor dem Gipfel. Das wird mich aber nicht abhalten, nächstes Jahr wieder raufzufahren. Allerdings werde ich unter dem Motor ein Schutzblech montieren ( ich weis, ich bin verrückt !!! ).
1999 hat
die Centauro keinen Schaden davongetragen. Allerdings hat der Fahrer (
und alle Mitfahrer ) Schwimmhäute bekommen. Sowas muss man sich im
Alter von 46 Jahren wirklich nicht mehr antun. Als mein Freund in der Nacht
von Samstag auf Sonntag um Mitternacht ankam, fand er in der Dunkelheit
natürlich das Zelt nicht. Die Ganze Nacht schlief er unter freien
Himmel.
... Vielleicht sollte man ein Blinklicht
am Zelt festmachen.
2000 hat
die Centauro beinahe keinen Schaden davongetragen. Das gebrochene Schaltgestänge
auf der Anfahrt ist nicht der rede Wert. Die Fahrt war wieder wunderbar.
Die Übernachtung Samstag-Sonntag hat mit Sicherheit nichts mit den
Begriffen Juli-Italien-Wärme zu tun gehabt. Die Centauro ist mir doch
zu schade dazu bis zum Gipfel zu fahren.
... Vielleicht sollte man sich doch
eine Enduro..... die NTX 650 hat einen gewissen Charme....
2001 diesesmal hat die Ausfahrt in einem Disaster geendet. Sowohl Vorbereitung als auch Fahrt hätt ich mir eigentlich schenken können. Die Ausfahrt hat im Prinzip vom 7.Juli bis zum 2. Oktober gedauert. Die ganze Geschichte gibts hier.
2002 eine gemütliche Bootsfahrt ....... äh Motorradausflug. Es ist schon beachtlich wieviel Wasser in kürzester Zeit vom Himmel fallen kann. Den Bericht über die Bootsfahrt gibts hier.
... Aber trotzdem ---> bis zum nächsten
Jahr !!!!!!!
Soweit erst mal die grundsätzliche Geschichte. Dazu habe ich noch viele Bilder.
Na wie ist es, inzwischen auch Lust bekommen ????
Bzw. noch Fotos gefällig ???? ( es sind viele Fotos, also nehmt euch Zeit )
Das Treffen findet immer am zweiten Wochenende im Juli statt.
Also dann bis Juli 2003.