Wiederherstellung der Lario

 

Zuerst bunkerte ich die Lario in eine Ecke meiner Garage. Ich hatte momentan genug mit einer V50 zu tun. Auch war meine Centauro noch nicht für die Saison 2003 vorbereitet.

So Ende Februar 2003 hatte ich dann Zeit mich etwas mit der Lario zu beschäftigen.

Zuerst nahm ich mir den Motor und das Getriebe vor.

Der Motor

a) der Wassermotor ( U-Boot-Motor )

Die Zylinderköpfe waren ja beide abgebaut, ebenso der linke Zylinder. Der rechte Kolben steckte fest im Zylinder. Aber mit einem Holz und etwas pressender Überredungskunst konnte dann der Zylinder abgenommen werden. Überall war noch der Schlamm des Wassers sichtbar.
Ich überprüfte sofort die Nockenwelle. Erwartungsgemäß war sie Schrott. Der übliche Schaden der kleinen 4V-Motoren. Auch die Stössel landeten im grossen Eimer. Alle sonstigen Motorteile zeigten den erwarteten Zustand ( 35000km ) und den Überzug des Schlammes.

b) der defekte Motor aus Novara ( Italienmotor )

Im rechten Zylinderkopf fehlte ein Ventil. Ich überprüfte auch hier die Nockenwelle. Erwartungsgemäß war auch sie Schrott. Somit der übliche Motortod der kleinen 4V-Motoren.
Alle sonstigen Motorteile zeigten den erwarteten Zustand, der ebenfalls auf so etwa 30000 km Laufleistung schliessen lies..

Die Beschreibung der Motoreninstandsetzung habe ich in einem eigenen Kapitel zusammengefasst.

Das Getriebe

a) das Wassergetriebe

Aus irgendeinem Grund hat der Vorbesitzer die Schrauben am Getriebedeckel gelöst und den Deckel dann ca. 2mm geöffnet. Wahrscheinlich wollte er das Wasser ablassen. Ist ihm leider nicht ganz gelungen: ca. 1/2 Liter ergoss sich beim Getriebeaufheben über meine Hosen.
Ich habe dann das Getriebe total zerlegt. Der Wasseraufenthalt hat den Zahnrädern nichts getan. Auch das Restwasser hat keinen weiteren Schaden angerichtet.
Allerdings wurde versucht die weisse Beschichtung des Getriebegehäuses mit Schleifpapier zu entfernen. War keine gute Idee.

b) das Getriebe aus Novara

Die Beschichtung des Getriebes ist noch in Ordnung. Auch zeigt es keine äusserlichen Beschädigungen.

Die Beschreibung der Getriebeinstandsetzung habe ich in einem eigenen Kapitel zusammengefasst.

Die Hinterachse

Eigentlich hatte ich gehofft, dass der Kardan den Tauchvorgang heil überstanden hat. War eine Illusion. Alle Lager hatten einen Wasserschaden. Die Laufflächen der Simmerringe auf den Wellen zeigen tiefe Rostkrater. => Die Laufflächen sind hinüber. Die Teile ( Büchse am Ritzeleingang und der Mitnehmer ) müssen ersetzt werden.
Wenigstens hat es Teller- und Kegelrad heil überstanden.
Das Gehäuse habe ich komplett sandgestrahlt und mit dem Motorlack der Centauro überzogen.
Fertigstellung war am 28.8.2003.
 

Das Armaturenbrett

An den Instrumenten konnte ich feststellen, dass mein U-Boot wirklich bis ins letzte Teil voll Wasser gelaufen war. Da war nichts mehr zu machen. Die Zeiger in beiden Instrumenten waren fest.
Aber über Ebay konnte ich für alle drei Instrumente gebrauchten Ersatz ersteigern.
Etwas schwierig war der Zusammenbau des Instrumentenbrettes. Die Instrumente sitzen mit den Ringen im Schaumstoff. Wer hat sich nur das ausgedacht ?

Die Telegabel

Die Beschreibung der Telegabelüberholung ist wieder auf einer eigenen Seite zusammengefasst.
 

Seitenteile und Heckbürzel

Wie ich das Moped abgeholt habe, konnte ich natürlich nicht feststellen, dass bei diesen drei Teilen schon der Wurm drin war. Es fehlten nicht nur Befestigungen sondern an den Seitenteilen waren Befestigungspunkte bereits ausgebrochen. Nun bin ich auf der Suche nach gebrauchten, intakten Teilen. Neu gibt es sie noch, aber nur grundiert.
 

Die Bremsanlage

Die gesamte Anlage habe ich zerlegt. Für alle Brembo-Teile habe ich Reperatursätze besorgt und verbaut. Leider musste ich feststellen, dass der Entlüfternippel des linken vorderen Sattels nicht mehr die Orginalmasse hatte. Den hatte wohl einer abgedreht, ausgebohrt und ein grösseres Gewinde reingeschnitten. Über Ebay habe ich mir Ersatz besorgt. Die Bremsschläuche habe ich gegen Spiegler-Leitungen ausgetauscht. Als Bremsbeläge habe ich mir welche von Lucas besorgt.